Erfolgreiche Qualifikation im Sixes

Am vergangenen Wochenende fanden in Hannover die Qualifikationsspiele für die 1. Liga Nord der Herren im Sixes-Modus statt. Im kommenden Jahr wird Sixes-Lacrosse zum ersten Mal bei der Großsportveranstaltung „Die Finals“ vertreten sein. Vom 31.07. bis 3.08.2025 werden in Dresden in 18 Sportarten die jeweiligen Deutschen Meister gekürt. Dass Lacrosse nun auch auf großer Bühne vertreten sein wird, hat unter anderem mit den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles zu tun, bei denen es erstmals seit 120 Jahren wieder eine olympische Goldmedaille im Lacrosse zu gewinnen geben wird. Allerdings wird nicht im bisher üblichen Feldlacrosse-Format gespielt, sondern im Kleinfeld-Modus Sixes. Wie schon bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Paris mit 3×3 Basketball oder dem 7er Rugby hat das IOC neue, schnelle und vereinfachte Spielmodi eingeführt. Diese Varianten machen den Zugang zu weniger bekannte Sportarten für Zuschauer attraktiver.

Bilder aus den Spielen gegen Köln und Münster – Bilder von Manuela Schmiedl

Aus diesem Grund trafen die Lacrosser des VfL Marburg auf die Sixes-Mannschaften der Liga Nord-West. Es galt, mindestens den zweiten Gruppenplatz zu erreichen, um in der kommenden Saison in der 1. Liga Nord mitspielen zu können. Im ersten Spiel ging es gleich gegen den vermeintlich stärksten Mitbewerber um die Qualifikationsplätze. Die Kölner begannen das Spiel schnell und erarbeiteten sich einen 3-Tore-Vorsprung, indem sie mit Fast Breaks die noch ungeordnete Marburger Defense überliefen. Nach dem ersten Quarter stand es schon 7:2 für Köln. Im folgenden nahm Spielertrainer Kai Sontowski einige taktische Änderungen vor, sodass sich die Saints im folgenden 2. Quarter stabilisieren konnten und dieses mit 2:2 ausgeglichen gestalten konnten. Den Rückstand konnten die Marburger Herren jedoch nicht mehr aufholen und so ging das erste Spiel mit 20:14 an Köln.
Im zweiten Spiel gegen Hannover musste nun ein Sieg her. Die Saints waren konzentrierter als im ersten Spiel und konnten auch gleich zu Beginn mit 1:0 in Führung gehen. Die Gastgeber blieben jedoch dran und konnten durch drei Tore kurz hintereinander selbst in Führung gehen. Der weitere Spielverlauf war weniger taktisch als vor allem durch laufintensive Fast Breaks und Einzelaktionen auf beiden Seiten geprägt. Es gab ein ständiges Hin und Her, wobei Hannover einen knappen Vorsprung bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit behielt. Beim Stand von 21:20 konnte Marburg mit einem Tor in letzter Minute das Spiel noch in die Overtime retten. In der Verlängerung gilt: Wer das erste Tor schießt, gewinnt. Hannover startete mit Possession und kam zum Abschluss. Durch einen Save des Marburger Goalies Finn Ludwig wurden die Chancen auf einen Sieg gewahrt. Im direkt darauffolgenden Fast Break ging ein Pass zu kurz, aber im Groundball Fight erkämpfte sich Dipl.-Pharm. Justus Schepp den Ball und konnte Kai Sontowski anfeeden, der den 22:21 Siegtreffer für Marburg erzielte.
Nach diesem torreichen und nervenaufreibenden Spiel wartete am Ende des Spieltages noch Münster auf die Hessen. Drei Wochen zuvor mussten sich die Saints zu Hause gegen die Münster Mohawks noch geschlagen geben, es galt also noch eine Rechnung zu begleichen. Das letzte Spiel war am körperlichsten und es ergaben sich dadurch viele Man-Up-Situationen, die Marburg nutzen konnte. Die früh erspielte Führung wurde nicht mehr hergegeben und so stand es am Ende 15:11 für Marburg.
Am Ende schafften es die Saints mit insgesamt zwei Siegen auf den zweiten Gruppenplatz und spielen nun in der 1. Sixes Liga Nord. Am 19.10. findet auch schon der erste Doppelspieltag statt, bei dem die Marburger Lacrosser mit dem BHC aus Berlin, Hamburg und Köln um die Qualifikationsplätze für die DM in Dresden kämpfen werden. /UMV